KURZTEXT
Franken ist mit seinen drei großen Hauptbodenarten Muschelkalk, Buntsandstein und Keuper idealer Spielplatz für die Rebsorte Silvaner. Für uns ist diese Rebsorte keineswegs auf die Spargelsaison runterzureduzieren, sondern viel mehr als perfekter Terroir-Indikator zu verstehen.
LANGTEXTSchon Wolfgang Goethe war Liebhaber des fränkischen Weines. Der Begriff „fränkischtrocken“ ist das Attribut Frankens und untermalt die Eigenständigkeit dieser Region. Schon immer wurden die Weine am häufigsten durchgegoren, mithin besitzen sie dadurch einen geringen Restzuckergehalt.
Franken und Silvaner sind unzertrennlich. Zwar wird sie vom Rivaner als Hauptrebsorte abgelöst, doch findet man kaum eine spannendere Variante dieser Traube außerhalb Frankens. Dazu gesellen sich Rebsorten wie der Bacchus, Scheurebe, Rieslaner, Riesling und Weißburgunder bei den Weißweinen. Rotweinrebsorten sind hauptsächlich Spätburgunder, Regent, Domina und Schwarzriesling.
Um Würzburg, Heimat des Weingutes am Stein von Ludwig Knoll, und an der Mainschleife dominieren Muschelkalkböden. Zum Teil sind die Lagen von Flugsand geprägt. Rund um die Weinlagen des Steigerwaldes ist Gipskeuper vorliegend. Das pittoreske Dorf Sommerach und deren Winzer Sommerach besitzen Lagen auf beiden Bodentypen. Eine delikate Sonderstellung besitzt die Subregion Tauberfranken. Diese Weinregion liegt zum einen Teil auf badischer Seite und zum anderen auf bayrischer Seite. Die Weinregion wird grundsätzlich zu Baden gezählt, da unser Weingut Alte Grafschaft auf der bayrischen Seite des Mains liegt, taucht diese Subregion in Franken auf. Das Weingut zeichnet die zwei Steillagen Kaffelstein und Satzenberg mit Buntsandstein aus.
Franken zeichnet, neben der Barockstadt Würzburg und dem obligatorischen Glas Vino auf der Alten Mainbrücke, eine bestimmte Flaschenform aus. Der Bocksbeutel steht seit über 250 Jahren als Behältnis für hochwertigen Wein aus Franken. Die Flaschenform ist einer Feldflasche nachempfunden und kommt außerhalb Frankens unter anderem in Portugal vor. Sie zeichnete sich vor allem früher als gute Transportflasche aus, da sie schlechter wegrollen konnte sowie des Transports am Körper. Auch die biologische Bewirtschaftung ist in Franken ein großes Thema. Die Winzer Sommerach sind die erste Genossenschaft im Fair‘ N Green und Ludwig Knoll wird nach biodynamischen Grundsätzen geführt.