Die Toskana ist die kulinarische Institution Italiens. Lukullische Köstlichkeiten aus besten Grundzutaten wie das Olivenöl, welches aus den Olivenhainen der sanften Hügellandschaft gewonnen wird. Toskana ist ebenfalls Kultur. Florenz, Siena oder das „Manhattan des Mittelalters“ San Gimigiano lassen die Herzen der Touristenführer höherschlagen. Dennoch muss man immer wieder feststellen, dass Abseits der Touristenströme, die Region ihre Ursprünglichkeit nicht verloren hat. Vor allem im Chianti findet man noch abgeschiedene Plätze. Die Toskana ist Rotweinland und unzertrennlich mit dem Sangiovese verbunden. Die spätreifende Rebsorte kann, von einfachen Tischweinen bis hin zu weltweiten Spitzenroten mit hohem Alterungspotential, hervorbringen. Die nicht so farbintensive, säure- und tanninreiche Rebsorte wird entweder reinsortig oder in der Cuvée ausgebaut. Chianti ist der mengenmäßig größte Vertreter der Rebsorte und besitzt eine Bandbreite von einfachen Tischweinen, außerhalb des Nero Gallo Gebietes, bis zu Topweinen in der Kategorie Gran Selezzione und Chianti Classico Riserva. Weitere Spitzenvertreter sind der Vino Nobile di Montepulciano mit zwanzigprozentigem Fremdtraubenanteil und dem reinsortigen Brunello, einer der größten Weine des Landes. In der Küstennähe ist der Sangiovese als Morellino di Scansano ein etwas fetterer Vertreter der Sorte. Hintergrund ist der sandigere Boden und das mediterrane Klima in der Region Maremma. In diesem Teil der Toskana sorgten Weine mit Bordelaiser Rebsorten für viel Aufsehen. Die sogenannten Supertuscans genießen Kultstatus, treiben jedoch ebenfalls die Preise in immer neue Sphären. Abseits der Rotweine ist der Vernaccia di San Gimigiano einer der einzigen Spitzenvertreter an Weissweinen aus der Region. Nichtsdestotrotz gibt es auch immer wieder spannende Entdeckungen bei den Weissweinen. Die Hügellandschaft ist im Gegensatz zur Maremma von kontinentalem Klima und lehmig-kalkigem Böden geprägt.